„Gewandelte Anforderungen an Erziehungshilfen im Kontext der Mediatisierung“
von Angela Tillmann – neu erschienen in der Zeitschrift JUGENDHILFE und einer unserer Lesetipps! In: Jugendhilfe, 57. Jg., Heft 3, S. 293-299.
„In den Erziehungshilfen engagierte Organisationen und Fachkräfte sind angesichts der Anforderungen der Mediatisierung insgesamt aufgefordert, sich auf professioneller Ebene dafür einzusetzen, dass alle Kinder und Jugendlichen gleichermaßen teilhaben, eine „datensichere“ Entwicklungsumgebung vorfinden und die notwendige Kompetenz erwerben können, um sich zu informieren, ihren Alltag aktiv zu gestalten, Bildungsoptionen ausschöpfen, auf sich aufmerksam machen und die Kommunikationskultur im demokratischen Sinne mitgestalten zu können. Gleichermaßen müssen sie geeignete und notwendige Hilfeformen und Hilfeplanverfahren installieren, die die veränderten Bedingungen der mediatisierten Lebenswelten berücksichtigen. So werden aktuell der Zugang zu digitalen Medien und die Teilhabe an Medienbildungsprozessen weder in der Bestandsaufnahme, der Bedarfsermittlung noch in der Maßnahmenplanung berücksichtigt. Auch für das Leben in und mit digitalen Medien gilt: Hilfs- und Unterstützungsangebote müssen dem jeweiligen Einzelfall so angepasst werden, dass schwierige Lebenssituationen insbesondere durch die Förderung und Stärkung der vorhandenen Fähigkeiten und Kenntnisse der hilfesuchenden Menschen von diesen selbst bewältigt werden können. Medienkompetenz ist sowohl bei der Suche nach Hilfe und Unterstützung als auch bei der Inanspruchnahme und Bewältigung eine notwendige Voraussetzung dafür.“